Natur/Kreativkurse für Erwachsene

Obwohl die Wissenschaft einst mit dem Anspruch nach rationalen Erklärungen angetreten ist, um den Menschen und seine Umwelt zu schematisieren, stellt sie immer mehr die Grenzen ihrer Modelle fest. So elegant und logisch ihre Beschreibungen auch anmuten, so leugnet sie doch oft den naturhaften, emotionalen Teil in uns, oder versucht diesen wieder in rationalen Modellen abzubilden. Wir sind instinktreduzierte Kulturwesen, und es kann kein vollkommenes „Zurück zur Natur“ für uns geben. Aber unser Erleben und unser Erfahren ist zweifelsfrei von unserem naturhaften Erbe geprägt. Vielleicht sollten wir diesem Erbe einen größeren Platz einräumen und ein „Vorwärts zur Natur“ ausprobieren. Wir schaffen es ja noch nicht einmal aus Gründen der Selbsterhaltung mit der Natur und ihren Ressourcen zu haushalten und schaden uns trotz besseren Wissens selber. Deshalb stellen Sie sich doch einmal diese einfachen Fragen:

• Kann man etwas schützen was man nicht kennt?
• Kann man für etwas sorgen was man nicht liebt?
• Kann man etwas bewahren was man nie erfahren hat?
• Was kann uns die Natur über unsere Menschlichkeit lehren?
• Wieso erfahren wir Natur losgelöst von Zeit und Kultur als etwas Sinnliches/Ästhetisches?
• Warum gibt es eine so große Angst vor der Ambivalenz des Naturhaften?

Sie werden in meinen Kursen gewiss keine vorgefertigten Antworten bekommen, denn darum geht es nicht. Vielmehr geht es um ein in Beziehung setzten zur Natur, um ein bewusstes Erleben von Widersprüchlichkeiten und der Prozesshaftigkeit von Erfahrungen. Ein naturkünstler-Kurs kann Ihnen dabei helfen, die Phänomene der Natur besser zu deuten und auf ihr eigenes Leben zu übertragen. Dieser Kurs eröffnet die Möglichkeit sich mit dem Naturhaften in uns zu verbinden und die eigenen Fähigkeiten zu entdecken und zu entfalten. Ganz im Sinne Erich Fromms, bewegen wir uns vom „Haben“ zum „Sein“. Es ist nicht wichtig was Sie besitzen, oder kaufen können sondern zu entdecken wer Sie sind. Durch den Aufenthalt im Wald oder auf einer Wiese beginnen Sie wieder, sich selbst mehr zu spüren, stärken das Vertrauen in ihre Potentiale, um notwendige Persönlichkeitsentwicklungen anzustoßen.

Als Kind konnte ich Glockenblumen läuten
Die Morgenperlen schüttelte ich ab
Es war, als ob sie sich darüber freuten
Und fielen glitzernd in ihr kühles Grab

Ich liebte dieses lustig bunte Treiben
Die Blumen waren jeden Morgen da
Es schien als würde alles ewig bleiben
Ein Farbenmeer in dem so viel geschah

Doch bald fand ich mich ein mit all den andern
Dort wo man für sein Wissen Zeugnis kriegt
Wir durften rechnen, lesen schreiben, wandern
Jetzt kam`s drauf an, dass man beim Spielen siegt

Die Blumen muss ich jetzt beim Namen nennen
Die Morgenperlen waren Wasser nur
Ich musste Primeln, Raps und Krokus kennen
Und lernte fleißig aber gebückt und stur

Quelle: Reifeprüfung Wildnis Shanti E. Petschel